Der Brexit ist noch nicht vollzogen, schon ziehen neue Wolken über Europa auf.
In Wahrheit waren diese Wolken schon lange da, nur wir haben sie nicht so deutlich wahrgenommen, da wir mit anderen Themen beschäftigt wurden.
Auch jetzt steht das Thema noch nicht auf Seite eins, sondern ich habe nur eine kleine Notiz auf Seite 6 der Berliner Morgenpost gefunden.
Viel wichtiger erscheint den großen Verlagen Spanien und Portugal zu sein, die die Vorgaben der EU Kommission nicht eingehalten haben deren Neuverschuldung auf über 3 Prozent des BIP gestiegen ist.
Aber was passiert in Italien wirklich?
Der nächste Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht wird es an´s Tageslicht bringen, in Italien gibt es eine ganze Anzahl von Banken, die jede Menge an „faulen“ Krediten vor sich her schieben. Diese Kredite waren nicht von Anfang an schlecht, aber die lang anhaltende wirtschaftliche Schieflage hat dazu geführt, das diese Kredite schon seit längerer Zeit nicht mehr bedient werden können.
Italien ist der größte Verlierer des Euro,
Wir reden hier von einer Gesamtsumme von etwas 330 Milliarden Euro.
Diese Notleidenden Kredite sind zwar von den Banken schon zum großen Teil in Ihren Bilanzen abgeschrieben worden, aber auch dann fehlen den Banken noch immer viele Milliarden Euro.
Die Regierung um Matteo Renzi will die Banken mit einem Staatskredit vor der Pleite retten, das geht aber nach neusten EU Gesetzen erst, wenn die Eigentümer und Anleger der Banken starke Verluste hingenommen haben.
Es bleibt zu hoffen, dass Deutschland als größter Einflussnehmer in der EU es zulässt, das die neuen Regeln für Staatskredite für die Rettung von Banken in Italien soweit gelockert werden, dass sich die dortige Krise nicht bahnbrechend auf die gesamte Eurozone auswirkt.
Schon steht die neue Bürgermeisterin von Rom in den Startlöchern und wirbt mit der „Fünf-Sterne-Bewegung“ für einen Ausstieg Italien aus der europäischen Währungsunion.
Das wäre dann noch schlimmer als der Austritt von Großbritannien aus der EU.